Wie viel kann ich bei Zahnimplantaten in Deutschland wirklich sparen?
Zahnimplantate sind eine der effektivsten Methoden, verlorene Zähne zu ersetzen – aber auch eine der teuersten. In Deutschland kosten einzelne Implantate häufig 2.000 bis 4.000 €, teilweise sogar mehr, wenn zusätzlicher Knochenaufbau nötig ist. Für viele gesetzlich Versicherte scheint das ein hoher Eigenanteil zu sein – doch es gibt wichtige Zuschüsse, die Sie nutzen können, um die Kosten drastisch zu senken.

1. Was übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV)?
Die GKV zahlt einen Festzuschuss („Regelversorgung“) für Zahnersatz, auch wenn Sie sich für ein Implantat entscheiden.
Der Grund: Die künstliche Zahnwurzel (das Implantat) selbst gehört nicht zur Regelversorgung und wird nicht direkt übernommen.
Der Festzuschuss richtet sich nach Durchschnittskosten der Regelversorgung. (Allianz.de)
Wichtig: Mit einem lückenlosen Bonusheft lässt sich der Zuschuss erhöhen:
- Nach 5 Jahren regelmäßiger Vorsorge: 70 %
- Nach 10 Jahren: 75 %
Es gibt auch eine Härtefallregelung: Bei geringem Einkommen kann die Krankenkasse den Festzuschuss auf 100 % anheben.
2. Woher kommt der Rest – und wie kann man ihn abdecken?
Weil die GKV nicht das komplette Implantat zahlt, bleibt ein Eigenanteil. Dieser kann je nach Situation hoch sein:
- Das Implantat selbst (Titanwurzel) wird häufig vollständig privat abgerechnet.
- Hinzu kommen oft weitere Kosten: Labor, Zahnarzt-Honorar, Röntgen, eventuell Knochenaufbau.
- Laut Experten liegen die Gesamtkosten pro Implantat häufig bei 1.500 € bis über 3.000 €, je nach Aufwand und Material.
3. Die Lösung: Zahnzusatzversicherung (ZZV)
Um den hohen Eigenanteil zu reduzieren, greifen viele auf eine private Zahnzusatzversicherung zurück.
- Gute Tarife decken Zahnimplantate bis zu 100 % ab, inklusive Vorbereitung, OP, Suprakonstruktion (z. B. Krone auf dem Implantat).
- Beispiel DKV: In bestimmten Tarifen (z. B. „Premium Z100“) sind sogar 100 % erstattungsfähig.
- Ottonova bietet außerdem einen Erstattungsplan an („100 Zahnimplantate“). (ottonova)
- Auch traditionelle Versicherer wie ERGO ermöglichen mit ihren Tarifen eine sehr hohe Zuschussleistung bei Implantaten. (ergo.de)
- HanseMerkur bietet in ihrem „Luxus“-Tarif eine 100%-Übernahme bei Implantaten; je nach Tarif sogar für mehrere Implantate. (hansemerkur.de)

4. Beispielrechnung: So viel können Sie sparen
Stellen wir uns drei typische Szenarien vor:
| Szenario | Geschätzte Gesamtkosten Implantat | GKV Festzuschuss + Bonusheft | Mögliche Erstattung durch ZZV | Ihr Restbetrag (Eigenanteil) |
|---|---|---|---|---|
| Nur GKV, kein Bonusheft | z. B. 3.000 € | ca. 60 % Zuschuss auf Regelversorgung | 0 € | Hohes Eigenrisiko |
| GKV + 10 Jahre Bonusheft | 3.000 € | bis 75 % Zuschuss möglich | 0 € | Deutlich niedrigerer Eigenanteil |
| GKV + Bonusheft + ZZV-Tarif (z. B. 90–100 %) | 3.000 € | Zuschuss + ZZV-Erstattung bis 100 % möglich (DKV) | Sehr hoher Erstattungsanteil | Eigenanteil oft unter 1.000 €, in manchen Fällen nur wenige Hundert Euro |
5. Warum viele Menschen ihre Chance verpassen
- Viele Versicherte wissen nicht, dass der Festzuschuss erhöht werden kann, wenn das Bonusheft geführt wird. (KZBV)
- Manche unterschätzen die Bedeutung einer Zahnzusatzversicherung – vor allem für Implantate.
- Es fehlt oft Transparenz darüber, welche Kosten konkret abgedeckt werden (Knochenaufbau, Labor, OP etc.).
- Ohne Heil- und Kostenplan weiß man nicht sicher, wie hoch die Zuschüsse sein werden: Man sollte diesen Plan von der Zahnarztpraxis erstellen lassen, bevor man der Behandlung zustimmt. (BMG)
6. So gehen Sie am besten vor
Heil- und Kostenplan (HKP) beim Zahnarzt erstellen lassen
- Lassen Sie sich alle geplanten Schritte (Implantat, Krone, Knochenaufbau) im HKP auflisten.
- Reichen Sie den HKP bei Ihrer Krankenkasse ein, damit der Festzuschuss berechnet werden kann.
Bonusheft prüfen
- Haben Sie in den letzten 5 / 10 Jahren immer Ihren jährlichen Zahn-Check gemacht?
- Wenn ja: Lassen Sie sich das im Bonusheft stempeln – das erhöht Ihren Zuschuss. (KZBV)
Zahnzusatzversicherung abschließen (oder Tarif prüfen)
- Vergleichen Sie Tarife, die Implantate abdecken.
- Achten Sie auf Wartezeiten, Leistungstaffeln, Deckungsgrenzen.
Rechnung einreichen
- Nach Abschluss der Behandlung: Senden Sie die Zahnarztrechnungen + HKP + Leistungsnachweis an Ihre Zusatzversicherung.
- So erhalten Sie den maximal möglichen Erstattungsbetrag.
7. Fazit: Ihr Potenzial, Geld zu sparen
- Der Zuschuss der GKV allein kann schon ein paar Hundert bis über 1.000 € mindern.
- Mit einem lückenlosen Bonusheft steigen die Zuschüsse deutlich.
- Eine gut gewählte Zahnzusatzversicherung kann den verbleibenden Eigenanteil drastisch reduzieren – Implantate können so für deutlich weniger Geld möglich sein, als viele denken.
- Informieren Sie sich frühzeitig, holen Sie einen Heil- und Kostenplan ein und prüfen Sie Ihre Versicherungsoptionen – so vermeidet man böse Überraschungen.